La ciénaga

Der Morast

Argentinien 2000. Regie und Buch: Lucrecia Martel, mit: Martín Adjemián, Diego Baenas, Leonora Balcarce, Silvia Baylé u.a. 102 min, OmU.

Der Film spielt im Nordwesten Argentiniens auf einem Anwesen mit dem Namen "La Mandragora", der auch für den Namen einer Pflanze steht, die früher als Betäubungsmittel diente. Hier verbringt eine Familie den tropischen Sommer wie im Koma. Die Erwachsenen hängen wie tote Fliegen in den Liegen nahe am modrigen Pool, kippen Rotwein in sich hinein und kreisen um sich selbst, einzig ihre Kinder bringen noch etwas Leben in diese tägliche Lethargie, obgleich auch sie oft gelangweilt auf ihren Betten liegen oder einem Fernsehbericht folgen, in dem Augenzeugen schildern, dass die Virgen del Carmen auf einem Wassertank erscheint... Das dekadente Leben der verarmenden Mittelschicht rückt uns hier beklemmend nah auf den Leib, doch da der Film kaum Identifikationsfiguren bietet, kann man diese Lebensstarre mit kritisch-distanziertem Blick und bisweilen auch ironischem Humor ansehen...